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KAPELLE ST. ANNA

31. 5. 2021

Ursprünglich ein Holzbau aus dem Jahr 1517, brannte die Kapelle während ihres Bestehens mehrmals ab. Das erste Mal war im Jahr 1642. Sie wurde nach 132 Jahren, 1778 auf Wunsch des Ehepaares Jacob Florian und Marie Catharine Haanl, als Steinkapelle wiederaufgebaut. Sie baten am 22. November 1777 um seinen Wiederaufbau. Sie hatten 1.000 Goldmünzen zur Verfügung, um ihr Ziel zu erreichen. Im Jahr 1780 wurde der Bau genehmigt und das Budget um ein Vielfaches überschritten. Nach kurzer Zeit - im Jahr 1783 - wurde es nicht mehr genutzt und geschlossen. Auf Wunsch von Dekan Anton Jackel wurde sie am 21. Januar 1803 erneut geweiht. Den Antrag an das Erzbistum stellte er auf Grund der Bitten mehrerer prominenter Bürger. Beim großen Stadtbrand am 31. März 1873 brannte die Kapelle bis auf die Grundmauern nieder. Es wurde später umgebaut und sein heutiges Aussehen stammt aus dieser Zeit. Das einzige, was nicht in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt wurde, ist das Dach. Ursprünglich war die Kapelle mit einer hohen Kuppel überdacht, die von einem Turm gekrönt wurde. Über dem Eingang befanden sich zwei kleine Türme. Die letzten Renovierungen wurden in den Jahren 1976 und 1993 durchgeführt. In diesem Jahr wurde die Kapelle entrümpelt und erhielt ein neues Dach und eine neue Fassade.

Die Glocke:

Die Glocke in der Kapelle ist 50 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser von 40 Zentimetern. Er ist auf einem Holzschemel mit einer Schaukel an einem Seil aufgehängt, das bis zum Chor durchläuft. Sie wurde 1769 von František Frank, einem Prager Glockengießer, gegossen.

Das Relief am Boden der Glocke zeigt die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind in einem festlichen Kleid. Beide in festlicher Kleidung und mit einer Krone auf dem Kopf. Die Inschrift auf dem Rand der Glocke lautet: boheMIa proVInCIa beneDICatVr Vt InsIgnIs hVIVs InterVentV ploqVe sVerbanIo hospItlo IstI et totI.

Gebäudebeschreibung:

Rechteckiger Grundriss mit Seiten 12 x 9 Meter mit abgeschrägten Ecken. Diese sind durch Pilaster unterteilt. Das Gebäude hat ein schlichtes Portal mit Griffen und der Jahreszahl 1778. Über dem Eingang mit einem niedrigen Giebel befindet sich ein Glockenturm mit einem Kuppeldach.

Ausstattung der Kapelle:

Sie stammt aus der Zeit nach 1875. Auf dem Altar stehen drei Holzstatuen - die heilige Anna mit Maria als Mädchen, der heilige Joachim und der heilige Josef (mit 5 Lilien in der Hand) - die 1875 in München in der Werkstatt der Mayer'schen Kunstansalt Wetsch u. Weidert hergestellt wurden. Zwischen den Fenstern befinden sich Gipsstatuen von Jesus und der Jungfrau Maria von einem unbekannten Künstler. Von der Decke hängt ein Ewiges Licht aus Messing (kerzenbetrieben) und an der Wand neben dem Altar hängt eine Glocke mit einem Pendel und einem 150 cm langen Leinenband. Auf dem Chor steht ein 19-registriges Harmonium mit zwei fußbetätigten Tastaturen (zwei Pedale).

Über dem Chor befindet sich ein originales Fresko, das an die Erbauer der Kapelle erinnert. Demnach war Jacob Haanl ein angesehener Bürger, da er hier den Titel eines Senators führt. Die Inschrift lautet: CAPELLA M HANC BEATAE ANNAE IACOBUS HAANL HONESTVS CIVITATIS VALLENSIS SENATOR FRIGI FECIT. QVAE FERO PRIDIE CALENDAS APRILIS INFAVSTO INCENDIO EXVSTA PVRSVS. OVOQVE EO IPSO ANNO RESTAVRATA ET AVGVRATA EST. Sie ersetzt die erste Kapelle, die abgebrannt ist. Erbaut und eingeweiht in einem Jahr).

Es befindet sich am unteren Ende des Platzes der Republik (früher Brottmarkt), dem ältesten Teil von Joachimsthal.  Ursprünglich gab es dahinter zwei Plätze (Agricola und Anenské), aber beide wurden in den 1950er Jahren weitgehend mit Abraum aus den Uranbergwerken Josef und Svornost bedeckt. Darüber hinaus wurden die ursprünglichen Gebäude, einschließlich des alten Rathauses, abgerissen, um den neuen Slovany-Platz zu schaffen.

Fotogalerie hier: https://mipalfi.rajce.idnes.cz/Kaple_sv._Anny/