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KAISERALLEE

4. 6. 2021
Die Kaiser-Linden-Allee in Joachimsthal wurde in den Jahren 1898 bis 1903 zu Ehren der fünfzigjährigen Herrschaft von Franz Joseph I. gepflanzt. Sie ist etwa 900 Meter lang und der Umfang einiger Stämme erreicht heute zwei Meter. Früher hieß es, dass die Allee anlässlich eines Besuchs von Kaiser Joseph II. und seines Spaziergangs, bei dem er die Stadt und ihre Bergwerke beobachten konnte, gepflanzt wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde z.B. das Bergwerk Helena Huber in Bergwerk Josef umbenannt. Diese Mine ist von der Allee aus gut sichtbar.
 
Die Allee wurde als Reaktion auf ein von Maria Theresia erlassenes Gesetz gepflanzt. Dieser ordnete die Anpflanzung von Bäumen entlang von Straßen an, so dass wir auch heute noch einige längst verschwundene Straßen leicht erkennen können.
 
Bereits 1925, anlässlich des Besuchs von Marie Curie-Sklodowska in Joachimsthal, wurde die Allee in Marie-Curie-Sklodowska-Allee umbenannt. Die Einheimischen benutzten jedoch beharrlich den Namen Císařská aleja, so dass die Umbenennung in Vergessenheit geriet.
 
Ein weiterer Versuch, den Namen zu ändern, fand am 6. November 1967 statt. Und wieder wurde der Name Marie Curie - Sklodowska Avenue gewählt. Sogar ein Denkmal zum Gedenken an diese Frau wurde hier enthüllt. Der Zeremonie wohnte auch der Sekretär der polnischen Botschaft in der UdSSR bei. Die Überraschung des Festivals war die Präsentation einer neu gezüchteten Teerose, die von Jean Gaujezd, einem Gärtner und Züchter aus Frankreich, nach Jáchymov geschickt wurde. Die nach Marie Curie-Sklodowska benannte Rose wurde dann feierlich im Kurpark gepflanzt.
 
Wo das Denkmal und die Original-Rose geblieben sind, weiß ich nicht. Von dem Denkmal gibt es keine Spur mehr. Die orangefarbene Rose, die heute Marie Curie heißt, wurde 1996 von dem französischen Züchter Meilland gezüchtet. Irgendwann geriet auch diese Umbenennung in Vergessenheit und so spazieren wir heute wieder durch die Kaiser-Allee.