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BRAUNSTEIN - MÄDCHENSPRUNG

4. 6. 2021
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts stand auf dem Felsen oberhalb des Eisenbahntunnels eine kleine Burg Braunstein. Zusammen mit den nahegelegenen Siedlungen Konradsgrün und Hanau wurde sie von Siedlern gegründet, die vom Kloster Teplá zur Besiedlung der Gegend hierher geschickt wurden. Von dieser Stelle aus konnte man einen Blick auf das Tal werfen, durch das die Siedler ins Erzgebirge vordrangen. Außerdem führte der Weg bis zur Landesgrenze und die Burg bewachte somit auch den Eingang nach Böhmen. Nach der Gründung von Joachimsthal verlor es jedoch jegliche Bedeutung und verschwand. Historisch belegt ist sie jedoch in den Werken des Mathesius, der ihre Ruinen persönlich besuchte.
 
Das Gelände war mehrere hundert Jahre lang verlassen, obwohl in der Nähe ein städtischer Hinrichtungsplatz betrieben wurde und nach und nach Häuser entstanden. Erst nach der Errichtung des Bades wurde hier eine Ausflugsroute ausgewiesen. Dank des abgeholzten Hanges bot das Gelände nicht nur Ausblicke auf die Straße nach Ostrov, sondern auch auf die umliegenden Hügel und das entstehende Kurviertel von Joachimsthal. Der Kurort baute einen Pavillon am Rande des Felsens, um die Sicherheit der Gäste zu erhöhen.
 
Heute ist der Pavillon dank der Therme repariert und hat ein neues Dach, aber dank der alten Bäume in der Umgebung bietet er so gut wie keine Aussicht. Nichtsdestotrotz ist es ein interessanter Ort, um den sich einige Legenden ranken.
 
Die älteste davon ist die Burg Braunstein. Es soll mit seinem grausamen Herrn zur Hölle gefahren sein, der seine Tochter ermordete, nur weil sie sich weigerte, den Mann zu heiraten, den ihr Vater ausgesucht hatte. Das Mädchen bewacht immer noch den Silberschatz, den ihr Vater in den Kellern des Schlosses versteckt hat.
 
Ein weiteres Gerücht hat eine reale Grundlage. Als Arbeiter eine Eisenbahnlinie unter Braunstein bauten, sprang 1896 ein unglückliches Mädchen von dieser Stelle. Der Grund für ihre Tat war die unerwiderte Liebe zu einem der Arbeiter. Seitdem ist der Ort in ihrem Gedenken als "Girl's Leap" bekannt.
 
Schließlich wird hier Anna Held gedacht, dem Mädchen aus Joachimsthal, das von dem Eisenbahnarbeiter Franz Wolf ermordet wurde. Ironischerweise waren die beiden kurz vor der Hochzeit verlobt.
 
Die beste Zufahrt ist von der Smetanovo Straße, sie verläuft auf einer geraden Straße und ist etwa 600 Meter lang. Außerdem ist er als gelber Kurkreis gekennzeichnet.