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STIFTE UND KRATZER AUF DER SCHWEIZER ADER

3. 6. 2021
Die umfangreichste kontinuierlich erhaltene Zone von Kiefernzapfen und -haufen in der Tschechischen Republik mit einer Länge von 2,5 km. Es gibt über hundert Aufschlüsse mit trichterförmigen Vertiefungen an den Stellen der ursprünglichen Bergbau-Gruben. Die hiesige Ader Schweizer war nach der Ader Küh (Geschieber) die zweitproduktivste Ader in Joachimsthal. Bis 1589 wurden dreißig Tonnen Silber aus ihr gewonnen. Es gehörte der St. Merten-Gilde im Elias-Tal.
 
Die Ader Schweizer wurde 1526 entdeckt und nach dem rheinischen Bergmann Georg Schweizer benannt. Die Ader kam in der Nähe der heutigen Neustadt an der Straße nach Marianska zum Vorschein. Nach Agricola wurden hier Silberzylinder mit einem Gewicht von etwa hundert Kilogramm gefunden, und Mathesius beschreibt die Drähte aus reinem Silber als "wie ein Federkiel dick und einen halben Ellenbogen (ca. 15 cm) lang". Beide sind sich einig, dass das Silber mit einer Hacke bis zu einer Tiefe von ca. 80-100 Metern geschnitten werden könnte. Die Ader selbst fällt jedoch bis zu dreihundert Meter ab.
 
Jede Grube (Gilde) im Bezirk Joachimsthal hatte 128 Kuks (Bergwerksanteile). Jeder Kuks war 1000 Taler wert. Und es war die Ader Schweizer, die den bisher höchsten Ertrag pro Kuks verzeichnete. Schweizer verdiente mit seinen Anteilen an dieser Ader 40.000 Goldstücke und der Bergmann Merten Heidler erzielte sogar 100.000 Nettogewinn. Aber Heidler hatte auch Interessen an der Roten Ader.
 
Die Schweizer Ader war nicht nur reich an Silber, sondern auch an Uran. Nach dem Beginn der Produktion von Uranfarbstoffen (1840) wurde zunächst Uran aus den örtlichen Lagerstätten gewonnen. Ab 1843 wurden die Halden wieder ausgegraben. In der Zeit des massiven Uranabbaus in der Joachimsthaler Region war die Schweizer Ader eine der reichsten.