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DIE GESCHICHTE DES HAUSES Nr. 495

4. 6. 2021
c.p.-495.jpgUm 1900 steht das Haus in der Nachbarschaft der Gebäude der Stadtbrauerei. In diesem Jahr betreibt Katti Sauerstein hier das Gasthaus Fortuna. Der Eigentümer des Hauses ist R. Günther. Zum Restaurant gehört eine Kegelbahn mit einer offenen Bahn von 20 Metern Länge und 1,6 Metern Breite sowie ein Holzpavillon. Es war eigentlich ein Gartenrestaurant. Die Kegelbahn und der Pavillon befanden sich im heutigen Park.
 
Im Jahr 1928 bat der Eigentümer Josef Günther um die Erlaubnis, das Haus wieder aufbauen zu dürfen. Der Plan für diesen Umbau wurde von dem Baumeister K. Haanl. Dank dieses Plans wissen wir, dass es im Erdgeschoss eine Eingangshalle und links davon ein Esszimmer mit Fenstern zum Platz hin gab. Hinter dem Speisesaal befand sich der Erfrischungsraum (ein Raum ohne Fenster) und dahinter die Küche im Anbau im Hof. Rechts vom Eingangskorridor befanden sich die Stallungen und das Treppenhaus zum ersten Stock, wo sich die Wohnräume befanden. Im Hof befanden sich dann die Damen- und Herrentoiletten mit Pissoiren.
 
Im Jahr 1936 forderte das Bezirksamt in Joachimsthal den Eigentümer des Objekts (Josef Günther) auf, das Gebäude zu verbessern, indem er eine Lüftung in der Küche und vor allem im Schankraum einbaut (wie wir bereits wissen, gab es keine Fenster) und die Hygienevorschriften in den Toiletten einhält. Die Kündigung erfolgte aufgrund einer Gewerbeinspektion, die bei der Mieterin A stattfand. Kramer beantragte die Genehmigung zum Betrieb seines Gewerbes.
 
Weitere Berichte stammen aus dem Jahr 1964, als das Joachimsthaler Bauamt dem Eigentümer des Hauses, J. Polák (ursprünglich aus Rakovník), einen Bescheid schickte, in dem er aufgefordert wurde, das Haus in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen und die Fassade zu reparieren. Herr Polák arbeitete in den Nachkriegsjahren in Jáchymov als Leiter einer Kutschenwerkstatt.
 
Am 25. Mai 1967 schickte das Bauamt Joachimsthal ein Schreiben bezüglich des Hauses an den Notar in Rakovník. Diese verwaltet den Nachlass von J. Polák, zu dem auch dieses Haus gehört. In diesem Schreiben steht Folgendes: Das Gebäude befindet sich in einem baufälligen Zustand, da das Haus seit längerer Zeit unbewohnt ist. Die Pläne des Wiederaufbaus nach dem Brand von 1873 zeigen das Alter des Gebäudes, es gibt zwei Zimmer und Ställe im Erdgeschoss und fünf Zimmer im ersten Stock.... Sie schließt damit ab: Dieses Haus am Miner's Square bildet einen schlechten Rahmen für das heutige Erscheinungsbild dieses Platzes, der in seinem historischen Teil schön ist. Im Hinblick auf das Erbschaftsverfahren wird das Gebäude von einem Sachverständigen auf 5.000 CZK geschätzt. In der Wertermittlung heißt es: Das Haus wurde früher als Posthalterei genutzt, später wurde das gesamte Erdgeschoss zu Stallungen umgebaut. Das Erdgeschoss ist völlig unbewohnbar und kann nicht für dauerhaftes Wohnen hergerichtet werden.
 
In den siebziger Jahren war das Haus im Besitz des Autoclubs von Svazarm Jáchymov. Es ist jedoch nicht sicher, wann das Haus an diese Organisation übergeben wurde, da es keine Dokumente im Archiv gibt. Die SVAZARM beabsichtigte, in dem Haus eine Garage und eine Werkstatt einzurichten. Im Rahmen der notwendigen Reparaturen wurde das Dach mit Metallschablonen repariert.
 
Im März 1984 warnte die Abteilung für öffentliche Sicherheit des Bezirks Joachimsthal, dass der Zustand des Gebäudes eine Gefahr für die Sicherheit der Fußgänger darstellt. Die Aufforderung der Baubehörde an Svazarm als Eigentümer des Grundstücks, das Gebäude am 17. August 1987 zu sichern, ging wohl völlig an der Sache vorbei, denn am 11. September ordnete dieselbe Baubehörde den Abriss des Gebäudes an.
 
Das letzte Mal, dass das Haus noch genutzt wurde, war im November 1987, als es für eine Demonstrationsübung der Zivilschutzkräfte verwendet wurde. Konkret handelte es sich um eine Demonstration des Einsatzes einer Einheit der Freiwilligen Feuerwehr aus Joachimsthal, die einen durch Rauchbomben simulierten "Brand" liquidierte.
 
Der Abriss wurde anschließend von der Firma Uranium Mines Zadní Chodov durchgeführt, die ihre Wurzeln in Joachimsthal als Teil der Uranium Mines Jáchymov hatte.
 

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