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RATHAUS

3. 6. 2021
Als das ursprüngliche Rathaus in Brottmarkt (Chlebný trh - das heutige Slovany) für die sich schnell entwickelnde Stadt in Bezug auf Kapazität und Repräsentation nicht mehr ausreichte, suchte der Stadtrat nach einer Lösung. Schließlich kaufte er im Jahre 1531 sein Stadthaus von Hieronymus Šlik für die damals riesige Summe von zweitausend Goldstücken. Diese Summe zeugt vom Reichtum der örtlichen Bergwerke und damit der Stadt.
 
Ursprünglich bildete das Gebäude eine Einheit mit der angrenzenden Münzstätte und dem Münzmeisterhaus. Nach einem Brand im Jahre 1538 wurde das neue Rathaus jedoch während des Wiederaufbaus in den Jahren 1540 bis 1544 abgetrennt und erhielt den heutigen Grundriss eines dreiflügeligen Gebäudes mit einem Turm. Dennoch sind viele Steinelemente des ursprünglichen Gebäudes, die spätgotischen und frührenaissancezeitlichen Gewölbe in den Räumen des Erdgeschosses und die massiven Keller, die die Folterkammer der Stadt beherbergten, erhalten geblieben.
 
Am 23. Juli 1782 sprangen bei einem Brand in der Münzstätte die Flammen auf das Rathaus über und das Gebäude brannte erneut nieder. Sie wurde in den Jahren 1783-84 nach einem Entwurf des Prager Baumeisters Philipp Herger umgebaut.
 
Im Jahr 1871 wurde der Turm mit einem romantischen Zinnenkranz versehen und im selben Jahr entdeckte Karel Siegl auf dem Dachboden die Reste der lateinischen Bibliothek.
 
Der letzte größere Umbau des Gebäudes fand in den Jahren 1901 bis 1902 statt, als es um ein Stockwerk erhöht wurde, Pseudo-Renaissance-Giebel hinzugefügt wurden und die Zinnen vom Turm entfernt wurden, die nach der Erhöhung des Turms durch das heutige Dach ersetzt wurden. Die Rekonstruktion wurde unter der Leitung der Baumeister Johann Benesh aus Ústí nad Labem und Anton Hammerschiedt aus Jáchymov durchgeführt.
 
Seit 1934 war es der Sitz des politischen und gerichtlichen Bezirks von Joachimsthal.
 
Das Gebäude bewahrt sein ursprüngliches, reich verziertes Portal sächsischen Typs, das leider Reparaturen und Restauratoren verpasst haben, so dass es sich in einem schlechten Zustand befindet. Darüber befindet sich das Stadtwappen mit St. Joachim und St. Anna als Schildträger. Rechts davon befindet sich eine Mathesius gewidmete Gedenktafel in der Wand des Gebäudes. Allerdings ist sie kaum noch lesbar, sowohl wegen ihres Alters als auch weil niemand daran dachte, sie nach der Reparatur der Fassade zu reinigen.
 
Das Gebäude ist heute Sitz des Gemeindeamtes, des Informationszentrums und der Gemeindebibliothek.
 
 
Fotogalerie zu den Kellern hier: https://mipalfi.rajce.idnes.cz/Sklepy_radnice/