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HEXE AUF DEM ST. JOHNS HÜGEL

4. 6. 2021
Ein Phänomen beunruhigt die Stadtbewohner schon lange. In der Mittsommernacht kamen die Hexen aus der ganzen Gegend auf einen Hügel oberhalb der Stadt. Sie brauten ihre Tränke, tanzten und fielen über die Stadt her, wo sie die Menschen tyrannisierten. Nur wenige Menschen trauten sich aus ihren Häusern, und erst am Morgen entdeckten sie den Schaden, den die Hexen an ihrem Vieh und anderem Eigentum angerichtet hatten. Lange Zeit hatten die Einheimischen keinen Schutz vor ihren Amokläufen.
 
Erst eines Tages fassten die mutigen Stadtbewohner, angeführt von einer Gruppe von Geistlichen, Mut und gingen gegen die Hexen vor. Mit ständigen Gebeten um Schutz vor den bösen Mächten fingen die Stadtbewohner die Hexen und verbrannten sie auf der Stelle. Ihre Überreste wurden dann an der Stelle begraben, wo die Scheiterhaufen brannten.
 
Aber dann wurde es schlimmer. Am ersten Vollmond im Juli ließ die Erde die Seelen der Hexen frei, die sich mit noch größerer Wut rächten. Und selbst die massiven Wände der Häuser konnten sie nicht aufhalten. Die ganze Nacht hindurch schlachteten die rachsüchtigen Seelen das Vieh, und selbst die Schwachen waren nicht vor ihnen sicher. Weder Gebete noch wiederholte Weihen des Ortes halfen.
 
Erst als Jan Jakub und Žofie Vogelhaubt im Jahre 1734 hier eine dem heiligen Johannes von Pomuk geweihte Kapelle errichten ließen, hörten die Überfälle auf. Der ganze Hügel wurde daher St. John's Hill genannt. Später, in den Jahren 1838-39, wurde hier ein Haus gebaut, zu dem auch die Kapelle gehörte. Glücklicherweise erweckte dies nicht die Seelen der Hexen, deren Überreste hier noch immer begraben sind.